Zur neuentbrannten Diskussion über die vierspurige Entlastungsstraße entlang des ehemaligen Güterbahnhofsgeländes in Derendorf erklärt die Düsseldorfer Europaabgeordnete und noch zuständige Ratsfrau für Pempelfort, Petra Kammerevert: „Es ist gut, dass sich nun endlich öffentlicher Protest gegen diesen verkehrspolitischen Unsinn regt.
Als im Jahr 2000 in einem sehr aufwendigen Werkstattverfahren unter großer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger über mehrere Tage hinweg mit Stadtplanungs- und Architektenbüros über unterschiedliche Entwürfe für die Neugestaltung des alten Güterbahnhofsgeländes diskutiert wurde, stand am Ende ein viel gelobter und von den Menschen anerkannter Siegerentwurf. Die Menschen erwarteten zu Recht, dass sich dieser dann auch in einem Rahmenplan, als Vorstufe eines Bebauungsplans, wieder finden würden. Obwohl Vertreter/innen der CDU schon in diesem Werkstattverfahren ihre Idee einer vierspurigen Entlastungsstraße eingebracht hatten, hatten alle drei am Werkstattverfahren beteiligten Planungsteams sowie auch die beteiligten Bürgerinnen und Bürger aus gutem Grund eine solche Entlastungsstraße verworfen. Dennoch fand sich plötzlich eine solche Entlastungsstraße im Entwurf der Verwaltung für einen Aufstellungsbeschluss wieder und wurde ausdrücklich als Planungsziel festgeschrieben.
Das Verfahren der Bürgerbeteiligung wurde hier – wie so oft in Düsseldorf – wieder einmal auf den Kopf gestellt. Die SPD im Stadtbezirk 1 und auch die SPD Ratsfraktion haben sich von Beginn an gegen diese Entlastungsstraße gewehrt und sie als verkehrspolitischen Unsinn gebrandmarkt. In mehreren Veranstaltungen sowie in der Stadteilzeitung der SPD im Stadtbezirk 1 „Das Dreieck“, dass in einer Auflagen von 100.000 Stück an die Haushalte im Stadtbezirk verteilt wurde, haben wir immer wieder die Argumente zusammengetragen, die gegen eine solche Planung sprechen und deutlich gemacht, dass diese Straße keine Entlastung, sondern vielmehr weitere Belastungen für den Stadtteil bringen werden: insbesondere durch die geplante Anbindung an den Wehrhahn. Da eine direkte Anbindung an die Wehrhahnbrücke nach Aussagen der Verwaltung nicht möglich ist, wird die Straße am Ende nun durch den Stadtteil über die Schirmerstraße und die Adlerstraße an den schon heute schwer belasteten Wehrhahn geführt. Die Planungen für die Anbindung sind nach wie vor abenteuerlich, zumal wenn man bedenkt, dass es zukünftig hier auch noch eine Rampe für die U-Bahn geben wird. (Ausführlich ist dies alles in mehreren Artikeln der Stadtteilzeitung „Das Dreieck“ nachzulesen. Siehe Anlage.)
Die Argumentation der „Aurelis“, es sei der jetzigen Wirtschaftskrise geschuldet, dass sich noch kein Investor für den geplanten Büroriegel entlang des Stadtgartens gefunden habe, ist absurd, denn schließlich werden bereits seit vielen Jahren Investoren gesucht, die sich ganz offensichtlich auch in wirtschaftlich guten Zeiten nicht um das Gelände gerissen haben. Dass sich nun im kommenden Jahr die Situation ändert steht nicht zu erwarten, zumal der Büroimmobilienmarkt in Düsseldorf seit Jahren mehr als angespannt ist.
Da die Rathausmehrheit aus CDU und FDP die sogenannte Entlastungsstraße mit ihren Mehrheiten im Rat durchgepeitscht hat, geht es jetzt leider nur noch um Schadensbegrenzung für die Anwohnerinnen und Anwohner, die sich teilweise für viel Geld hier ein neues Zuhause gekauft haben und sich nun zu Recht gegen die zu erwartenden Belastungen zur Wehr setzen. Der neue Rat, der in einer Woche zu wählen ist, muss schnellstens nach Lösungen suchen, um die Folgen dieser verkehrspolitischen Fehlplanungen zumindest abzumildern. Andere Mehrheiten im Rathaus wären dabei mehr als hilfreich!“