Rote Karte für unseriöse oder kriminelle Spielervermittler

© Pavel Jedlicka /sxc.hu
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Europäisches Parlament fordert europaweites Lizenzierungsverfahren für Spielervermittler im Sport

Spielervermittler sollen zukünftig einer strengen Prüfung unterzogen werden, bevor sie ihre Arbeit aufnehmen können. Einen entsprechenden Entschließungsantrag hat das Europäische Parlament am Donnerstag mit großer Mehrheit verabschiedet. Damit reagierte das Parlament auf eine Studie der EU-Kommission, die erhebliche kriminelle Tätigkeiten im Umfeld von Spielervermittlern registriert.

Die SPD-Europaabgeordnete und sportpolitische Expertin Petra KAMMEREVERT begrüßte das eindeutige Abstimmungsergebnis: "Die Studie der Kommission macht deutlich, dass die intransparenten Transfersysteme kriminellen Aktivitäten Vorschub leisten und die Arbeit von Spielervermittlern zu wenig kontrolliert wird. Das muss sich schleunigst ändern!"

Besonders besorgt ist die Sozialdemokratin über die Gefährdung gerade junger Spieler und der Gefahr, dass diese zu Opfern von Menschenhandel werden.

Das Parlament fordert daher den Ministerrat auf, seine Bemühungen um die Koordinierung im Kampf gegen kriminelle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Tätigkeit von Vermittlern, einschließlich Geldwäsche, Spielmanipulationen und Menschenhandel zu verstärken.

Ein EU-weites Lizenzierungssystem und ein offizielles Vermittlerregister sollen gewährleisten, dass Spielervermittler zukünftig strenge Standards und Prüfkriterien erfüllen müssen, bevor sie ihre Tätigkeit aufnehmen können. Notfalls solle dies durch eine entsprechende Richtlinie gesetzlich verankert werden. Darüber hinaus fordert das Parlament harmonisierte Mindeststandards für Vermittlerverträge, ein Verbot der Entlohnung von Spielervermittlern im Falle von Transfers von Minderjährigen und ein wirksames Kontroll- und Disziplinarsystem.

"Ich erwarte von der EU-Kommission, dass sie nun schnellstmöglich einen entsprechenden Vorschlag für eine stärkere Regulierung von Spieleragenten vorlegt, um Spieler und Vereine besser zu schützen", forderte Petra KAMMEREVERT abschließend.