
Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Petra Kammerevert am 19. August 2011 den Düsseldorfer Flughafen und diskutierte mit dem Betriebsrat, der Geschäftsleitung des Flughafens, Gewerkschaftsvertretern, Kommunal- und Regionalpolitikern, sowie interessierten Bürgern über aktuelle Themen des Luftverkehrs.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die von der EU-Kommission in Brüssel geplante weitere Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste. „Wenn sich die EU-Kommission mit ihren Plänen durchsetzt, wird eine entsprechende Änderung der Bodenverkehrsdienst-Richtlinie praktisch alle Dienstleistungen außerhalb des Flugzeugs an europäischen Flughäfen betreffen: beispielsweise die Abfertigung, das Be- und Entladen, Rangieren und Tanken der Flugzeuge”, erklärte die SPD-Europaabgeordnete Petra KAMMEREVERT.
Bei der Revision der Richtlinie sieht Petra KAMMEREVERT vor allem die Gefahr, dass eine weitere Liberalisierung auf Kosten der Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer gehen würde. „Schon der letzte Liberalisierungsschritt 1996 zeigte nur in eine Richtung für die Beschäftigten: nach unten. Die Folgen waren Dumpinglöhne, eine Ausweitung von Teilzeitjobs und befristeten Arbeitsverhältnissen bzw. Leiharbeit, hohe Fluktuation der Arbeiterschaft und schlechtere Arbeitsbedingungen. Das Ergebnis einer weiteren Deregulierung wäre eine sinkende Qualität der Dienstleistungen, Sicherheitslücken und zusätzliche Billiglohnunternehmen, die auf den Markt für Bodenverkehrsdienstleitungen drängen würden“, machte die Abgeordnete deutlich."Auch die Passagiere wären die Leidtragenden, denn schlechte Arbeitsbedingungen führen in der Regel nicht zu einer Erhöhung der Qualität der Dienstleistungen. Wenn Reisende länger auf Ihr Gepäck warten müssen oder wenn es durch Verzögerungen in der Flugzeugabfertigung zu Verspätungen kommt, ist Verärgerung bei allen Betroffenen vorprogrammiert.
„Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die EU-Kommission die Bodenverkehrs-Richtlinie überarbeiten will, obwohl sie bis heute keine verlässliche Wirkungsanalyse der alten Regelung vorlegen kann. Wir haben in der Vergangenheit viele Liberalisierungs-, Wettbewerbs- und Deregulierungsmaßnahmen in Europa erfahren. Solche Maßnahmen sind nicht grundsätzlich falsch, jedoch darf der soziale Fortschritt dabei nicht auf der Strecke bleiben, deshalb werden die Sozialdemokraten sich gegen eine weitere Liberalisierungswelle in diesem Sektor stark machen“, betonte Petra KAMMREREVERT abschließend.