

„Eintritt frei für einen Kinoabend in Düsseldorf“ hieß es in der Einladung der SPD-Europaabgeordneten Petra KAMMEREVERT und des Filmmuseums Düsseldorf. Gezeigt wurde der Gewinnerbeitrag des LUX-Filmpreises 2010 des Europäischen Parlaments „Die Fremde“. Die knapp 80 Besucher konnten so einen wunderbaren Kinoabend in der „Black Box“ verbringen und mit der WDR-Fernsehdirektorin, Verena Kulenkampff, über den Film, die Filmförderung und die Rolle des WDR sowie über die Frage diskutieren, ob Filme in der Lage sein können, gesellschaftliche Diskussionen in Gang zu setzen. (Foto: v.l. Bernd Desinger, Petra Kammerevert, Verena Kulenkampff)
"Die Fremde" wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Darunter neben dem LUX-Filmpreis mit dem deutschen "Filmpreis für die beste Hauptdarstellerin" und dem "Filmpreis in Bronze". "Die Fremde" war außerdem für den Oscar in der Kategorie "Bester ausländischer Film" nominiert.
Verena Kulenkampff war sichtlich stolz auf den Erfolg des vom WDR koproduzierten Films. „Ich war bereits beim Lesen des Drehbuchs von diesem Film überzeugt. Er zeigt einmal mehr, dass auch Debütfilme professionell inszeniert und tiefgründig sein können“, so die Fernsehdirektorin. Die Zuschauerinnen und Zuschauer könnten sich im Übrigen darauf verlassen, dass es auch zukünftig in der ARD in der Reihe "Debütfilm im Ersten" anspruchsvolle Filme von jungen Filmemacherinnen und Filmemachern zu sehen gebe. Verena Kulenkampff kündigte an, dass es ab dem kommenden Jahr in der Sendepause von „Hart aber fair“ auch zur Hauptsendezeit am Montag um 20.15 Uhr einen Spielfilmplatz im Ersten geben werde und so die Freunde des Kinos noch mehr auf ihre Kosten kommen.
Am Ende dieses Kinoabends zeigten sich auch die Besucherinnen und Besucher des Kinos tief beeindruckt von dem gezeigten Film. Petra KAMMEREVERT, Mitglied im Kulturausschuss des Europäischen Parlaments: "Trotz der langsamen Erzählweise, der jede Effekthascherei fremd ist und die sich teilweise nur in Andeutungen ergeht, fesselt der Film von der ersten bis zur letzten Minute. Man spürt förmlich, wie die Familie von Umay von den tradierten Ehrvorstellungen und gesellschaftlichen Zwängen einerseits und der Liebe zu ihrer Tochter andererseits gleichsam zerrissen wird und wie quälend die Situation für alle Beteiligten ist. Der Film zeigt aber ebenso eindringlich den unbändigen Willen einer jungen Frau ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu führen. Ohne zu moralisieren greift der Film ein Thema auf, das leider in Europa noch immer aktuell ist", so Petra KAMMEREVERT. "Ich bin sehr gespannt darauf, welcher Film diesmal von den Europaabgeordneten, die allesamt die Jury für den LUX-Preis bilden, ausgewählt wird. Mein besonderer Dank gilt Bernd Desinger, dem Leiter des Filmmuseums Düsseldorf und der ‚Black Box‘, der gemeinsam mit seinem Team diese Veranstaltung erst möglich gemacht hatte. Ich würde mich freuen, wenn wir mit diesem Abend in der ‚Black Box‘ den Beginn einer Reihe gestartet hätten und bald ‚Film ab‘ für den diesjährigen Gewinner des LUX-Preises sagen könnten“, sagte die Abgeordnete abschließend.
Noch ein Hinweis für alle, die nicht dabei sein konnten: "Die Fremde" wird im kommenden Jahr sowohl auf ARTE wie auch im Ersten ausgestrahlt werden.
Zum LUX-Filmpreis:
Mit dem LUX-Filmpreis zeichnet das Europäische Parlament bereits zum vierten Mal Filme aus, die in besonderer Weise die Universalität der europäischen Werte, die kulturelle Vielfalt und das Zusammenwachsen Europas veranschaulichen. Die Entscheidung über den Siegerfilm wird von allen Europaabgeordneten in geheimer Abstimmung getroffen, nachdem die Filme in einem kleinen Kino des Parlaments zwei Wochen lang gezeigt worden waren. Die offizielle Auswahlliste wurde von einer 17-köpfigen Jury erstellt, deren Mitglieder ausnahmslos der Filmbranche angehören: Produzenten, Verleiher, Rechteinhaber, Festivalleiter, Kritiker usw. Der LUX-Preis beinhaltet eine materielle Unterstützung in Form einer Untertitelung und einer Bandaufzeichnung des prämierten Films in den 23 Amtssprachen der Europäischen Union. Die Originalfassung wird zudem für Gehörlose und Menschen mit einer Hörbehinderung bearbeitet.
Falls der prämierte Film in einigen Ländern bereits für Saalvorführungen verliehen und dazu schon untertitelt wurde, wird mit dem LUX-Preis die Herstellung einer DVD unterstützt.