Das europäische Programm für Studierendenmobilität blickt auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte zurück. „Es gibt kein bekannteres EU-Programm, das so positiv in der Bevölkerung verankert ist, als ERASMUS. ERASMUS ist das größte internationale Austauschprogramm weltweit und von unschätzbarem Wert für die Verständigung zwischen Völkern und damit für die Friedensstiftung“, würdigt die SPD-Europaabgeordnete Petra KAMMEREVERT, Mitglied im Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments, das Jubiläum.
Das 1987 eingerichtete Programm hat bisher knapp 2,5 Millionen Studierenden ein Teilstudium oder Praktikum im europäischen Ausland ermöglicht, darunter 400.000 jungen Menschen aus Deutschland.
Zum Jubiläum wird aber auch die Zukunft des Programms auf EU-Ebene neu verhandelt. „Es besorgt mich, dass die Struktur des erfolgreichen Programms, das bislang an einer klar umrissenen Zielgruppe ausgerichtet war, ab 2014 deutlich verändert werden soll. Nur wenn wir Nutzerfreundlichkeit, Transparenz und Klarheit über die Förderbedingungen beibehalten, wird ERASMUS auch künftig erfolgreich sein“, ist Petra KAMMEREVERT überzeugt.
Der vorliegende Vorschlag der Kommission sieht nämlich vor, bisher voneinander getrennt geförderte Bildungsbereiche wie berufliche Ausbildung, Ausbildung an Hochschulen sowie informelle Bildung, etwa in der Jugendarbeit, ab 2014 zu einem einzigen Programm namens ‚Erasmus für alle‘ zusammenzufassen. „Jeder junge Mensch, der sich für eine Förderung aus EU-Mitteln interessiert, sucht doch zunächst geleitet von seinen individuellen Interessen. Dementsprechend müssen in der Neuauflage der Programme diese unterschiedlichen Interessenten auch zielgenau angesprochen werden“, kritisiert #Petra KAMMEREVERT# den Kommissionsvorschlag.
Weiterhin ist die Sozialdemokratin nicht damit einverstanden, dass mit dem Vorschlag weitere erfolgreiche Programmname, wie LEONARDO, COMENIUS oder GRUNDTVIG, verschwinden sollen. „Auch diese Marken haben sich neben ERASMUS bewährt. Mit dem Vorschlag ‚Erasmus für alle‘ könnte EU-weit der falsche Eindruck entstehen, man wolle die Förderung in Bildungsbereichen jenseits der Hochschule abschaffen. Diesen Imageschaden sollten wir uns nicht erlauben“, mahnt die Bildungsexpertin Petra KAMMEREVERT.