Europaabgeordnete Petra KAMMEREVERT richtet eindringlichen Appell an alle Düsseldorfer Unternehmen
Im vergangenen Jahr ist es in einer einzigartigen Rettungsaktion gelungen, das nötige Geld zusammenzubekommen, um die DEG in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) zu halten. Durch das sehr öffentlichkeitswirksame Engagement der "Toten Hosen", mit der Unterstützung vieler kleiner und mittlerer Unternehmen aus Düsseldorf und Umgebung, der Privatspende eines Düsseldorfer Unternehmers in beträchtlicher Höhe und mit Hilfe vieler DEG-Fans, konnte die DEG zumindest für die Spielzeit 2012/2013 gerettet werden.
"Wir erleben seither eine junge Mannschaft, die mit viel Leidenschaft und Engagement die Fans zu begeistern versteht. Das aus der Not geborene Konzept, jungen Spielern die Chance in der höchsten deutschen Eishockeyliga zu geben, geht auf. Das, was wir bei der DEG erleben, ist Jugendsportförderung allererster Güte. Die hervorragende Jugendarbeit, die die DEG – unterstützt durch die zweite Eisbahn an der Brehmstraße – seit vielen Jahren betreibt, trägt ebenfalls Früchte. Viele junge Talente erhalten in Düsseldorf die Chance, auch in der ersten Liga ihr Können unter Beweis zu stellen. Als Europaabgeordnete, die auch für Sportpolitik zuständig ist, weiß ich, dass diese Förderung junger Sportler, bei der auch eine gute schulische und berufliche Ausbildung der Nachwuchstalente engagiert und durch viele Kooperationen mit in den Blick genommen wird, vorbildlich und keineswegs selbstverständlich ist. Dieses Konzept verdient weiterhin unser aller Unterstützung!", so die Europaabgeordnete.
"Leider steht die DEG erneut vor dem finanziellen Ruin, noch immer fehlen für die nächste Spielzeit 2,4 Millionen Euro. Es ist mir völlig unverständlich, dass sich in einer Stadt wie Düsseldorf, in der viele, auch große Unternehmen Ihren Sitz haben, niemand findet, der bereit ist, dieses traditionsreiche Stück Düsseldorfer Kultur zu erhalten und den eingeschlagenen Weg zu unterstützen. Was in vielen anderen Städten geht, muss doch gerade in Düsseldorf möglich sein!", erklärt Petra KAMMEREVERT.
Sie betont, dass es dabei nicht allein um den Sport gehe: "Die DEG ist für viele Fans seit vielen Jahren ein Stück Heimat und Familie. Sie ist damit ein wichtiger Identifikations- und Integrationsfaktor in unserer Stadt. Wer die Spiele wie ich regelmäßig besucht, wird sich dem Gefühl, zu einer großen Familie zu gehören, in der alt und jung und unterschiedlichste gesellschaftliche Schichten gemeinsam miteinander feiern oder auch gemeinsam miteinander leiden, kaum entziehen können. Ich weiß, dass viele Fans und auch ich bereit sind, in diesem Jahr erneut im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten, finanziell zu helfen, aber das allein wird auf Dauer nicht ausreichen. Daher bitte ich alle Unternehmen in Düsseldorf, mitzuhelfen, dass die DEG als ein wesentlicher Bestandteil der Düsseldorfer Kultur weiterlebt und dass sie die Früchte des Konzeptes, vor allem auf die Jugend zu setzen, auch in sportlicher Hinsicht in nicht allzu ferner Zukunft ernten kann. Besonders würde ich mich freuen, wenn ein Unternehmen oder ein Unternehmenszusammenschluss aus der Region das sicherlich nicht immer einfache Hauptsponsoring übernehmen würde."
Petra KAMMEREVERT betont, dass sie auch von der Düsseldorfer Stadtpolitik ein entsprechendes Engagement für die DEG erwartet. Über die finanzielle Unterstützung der Stadt könne man sich zwar in den letzten Jahren nicht beklagen, dennoch erwarte sie, dass vor allem der Oberbürgermeister sich an die Spitze der Bewegung setzt, Sponsoren und Mitstreiter zu finden, um die DEG zu retten. Schon im vergangenen Jahr wäre hier ein runder Tisch unter Leitung des OB notwendig gewesen. Spätestes jetzt muss er endlich unter Beweis stellen, dass er auch jenseits städtischer Mittel, bereit ist, die Kraft seines Amtes in die Waagschale zu werfen. "Statt jetzt, wie die Vorsitzende des Sportausschusses, Monika Lehmhaus, es tut, darüber diskutieren zu wollen, was geschieht, wenn die notwendigen finanziellen Mittel für die kommenden Saison nicht zusammenkommen, sollte die Stadtpolitik lieber alles daran setzen, die DEG bei der Suche nach Sponsoren zu unterstützen, anstatt den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun und sich Gedanken um die Auslastung des ISS-Dome zu machen. Sich dann noch gleichsam beleidigt darüber zu echauffieren, wo denn die versprochenen neuen Mitglieder für den Verein seien, zeigt, dass Frau Lehmhaus nicht verstanden hat, um was es geht und nicht mitbekommt, was sich im Umfeld des Vereins alles tut. Es reicht nicht aus, sich immer wieder das Siegel "Sportstadt" an die Brust zu heften, man muss auch jenseits von Haushaltsmitteln etwas tun, um sich diesen Titel als Stadt immer wieder neu zu verdienen und dazu gehört auch die Unterstützung für die DEG", so KAMMEREVERT.
Die Abgeordnete erklärt abschließend, von vielen Seiten werde an sie herangetragen, dass es neben der schwierigen wirtschaftlichen Situation auch die richtigerweise verschärften Compliance-Regeln in den Unternehmen sind, die zunehmend zu einem Problem für das Sportsponsoring werden. „Ich denke die Sportpolitik muss darüber ernsthaft diskutieren und nach vernünftigen Lösungen suchen. Wir alle wissen, wie wichtig und notwendig solche Regeln sind. Sie sollten aber nicht dazu führen, dass Unterstützung beispielsweise für den Sport nicht mehr stattfindet.“