„Spielabsprachen, Korruption und illegale Wetten konsequent und länderübergreifend bekämpfen“

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Unter dem Codenamen ‚Veto’ offenbarten Ermittlungen von EUROPOL im vergangenen Monat einen der größten Korruptions- und Wettskandale der Sport-Geschichte. Allein in Europa stehen 380 Fußballspiele, weltweit sogar bis zu 700 unter Manipulationsverdacht. Auf Initiative der SPD-Europaabgeordneten Petra KAMMEREVERT hat das Europäische Parlament am Donnerstag mit großer Mehrheit deshalb eine Resolution zu ‚Spielabsprachen im Sport’ verabschiedet.

Petra KAMMEREVERT, sportpolitische Expertin der SPD-Europaabgeordneten: "Der Skandal dokumentiert ein neues Maß an Korruption und ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Fußball-Fans. Der Sport vermittelt Grundwerte, wie Fairness, Teamgeist und die Akzeptanz von Regeln, die von elementarer Bedeutung für die gesamte Gesellschaft sind. Korruption und Manipulation von Spielen und deren Ergebnissen gefährden diese positiven Grundwerte und zerstören den Sport in seiner Substanz.“

Deshalb fordert die Sozialdemokratin eine Kultur der Transparenz und Verantwortlichkeit. Petra KAMMERVERT: „Fans müssen sich darauf verlassen können, dass ‚ihre’ Mannschaft in einem fairen Wettkampf gewinnt oder auch verliert. Daher muss Fair Play nicht nur propagiert, sondern zum gelebten Prinzip werden. Neben den Sportlern selbst sind vor allem die Verbände, aber auch die Politik in der Pflicht."

Beim Sport gehe es heute nicht mehr nur um Sieg und Niederlage sondern auch um viel Geld. Petra KAMMEREVERT weiter: „Mit dem Wissen, dass Sport ein Milliarden-Geschäft ist, müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass dort auch kriminelle Machenschaften Einzug gehalten haben. Viele unseriöse Online-Wettanbieter haben ihren Sitz in Malta, Gibraltar oder anderen Steueroasen. Diese Steuerschlüpflöcher in Europa und anderswo müssen endlich geschlossen werden."

Spielabsprachen, Korruption und illegale Wetten seien ein globales Problem und müssten konsequent und länderübergreifend bekämpft werden. Die Integrität des Sports könne nur durch enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf internationaler Ebene gewahrt werden. Das EU-Parlament fordert deshalb die Mitgliedstaaten auf, eine einheitliche Definition von Spielmanipulationen in das Strafrecht aufzunehmen sowie eine Regulierungsbehörde zur Bekämpfung illegaler Aktivitäten und Korruption im Sport einzurichten. Auch die EU-Kommission ist aufgefordert, ihrer mit dem Lissabon-Vertrag neuen Verantwortung im Sport nachzukommen und entsprechend koordinierend und unterstützend tätig zu werden. Ebenso sind gesetzgeberische Maßnahmen auf europäischer Ebene dabei in Betracht zu ziehen

„Wir in Europa sollten den Anfang machen. Politik und Sportverbände müssen gemeinsam alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreifen, um Spielabsprachen, Korruption und illegale Wetten im Sport zu unterbinden", so Petra KAMMEREVERT abschließend.