Sportausschuss des Europäischen Parlaments fordert neuen Austragungsort für die Eishockey-Weltmeisterschaft 2014

© Jessica Smith / sxc.hu
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Der für Sport zuständige Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments fordert in einem offenen Brief den internationalen Eishockeyverband (IIHF) und seine Mitgliedsverbände auf, beim IIHF-Kongress im Mai 2013 in Helsinki darauf hinzuwirken, dass die Vergabe der WM 2014 an Weißrussland zurückgenommen wird. Der Ausschuss ist der Ansicht, dass der Respekt vor den Opfern des Regimes es gebietet, die Weltmeisterschaft in einem anderen Land auszutragen.

Hierzu erklärt Petra KAMMEREVERT, sportpolitische Expertin der SPD-Europaabgeordneten: "Aus meiner Sicht ist der Gedanke unerträglich, dass dieses Unrechtsregime, das zunehmend willkürliche Methoden zur Unterdrückung der Opposition und der Zivilgesellschaft einsetzt und die Menschenrechte mit Füßen tritt, durch die Möglichkeit der Austragung der Eishockey-Weltmeisterschaft, eine internationale Aufwertung erfährt. Das Lukaschenko-Regime ist schlichtweg kein würdiger Gastgeber für ein so hochrangiges Sportereignis."

Hintergrund
Seit der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen die Fälschung der Präsidentenwahl am 19. Dezember 2010 verfolgt das Regime in Weißrussland jegliche Opposition mit unerbittlicher Härte und erstickt jeglichen Widerstand im Keim. Hunderte Demonstranten wurden verhaftet, die wichtigsten Oppositionsführer in Schauprozessen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Inhaftierte berichten über Misshandlungen und Folter, um Bezichtigungen und Schuldeingeständnisse zu erpressen.