
Sozialdemokraten fordern wirksame Strategien für mehr Medienkompetenz in einer sich rasant entwickelnden Medienwelt
Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament veranstaltete am 15. Mai ein Seminar zum Thema „Förderung der Medienkompetenz zur Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“.
Die S&D Abgeordneten Stephen HUGHES (für Wirtschafts- und Sozialfragen zuständiger Fraktions-Vizevorsitzender) und Petra KAMMEREVERT (Koordinatorin des Parlamentsausschusses für Kultur und Bildung) erklärten, dass Medienkompetenz nicht nur für junge Menschen, sondern auch für Erwachsene, Eltern, Lehrer und Medienschaffende eine grundlegende Fähigkeit sei. Es handle sich dabei auch um eine Frage der Integration und der Bürgerschaft in der informationsbasierten Gesellschaft von heute.
Petra KAMMEREVERT umriss die Absicht einer Definition der sozialdemokratischen Strategie für Medienkompetenz und stieß die Debatte mit der Vorstellung des Entwurfs eines Positionspapiers an. In ihrer Eröffnungsrede sagte sie:
„Medienkompetenz kann nicht in einem Schritt erworben werden, weil die Medien sich ständig weiterentwickeln. Auch die Kompetenz muss in einem lebenslangen Lernprozess ständig entwickelt werden. Der Umgang damit ist eine ständige Herausforderung für jung und alt. Daher sollte das Ziel der Medienkompetenz darin bestehen, Menschen aller Altersgruppen und aus allen sozialen Schichten mit den notwendigen Fertigkeiten auszustatten, um auf Medieninhalte zuzugreifen, sie zu analysieren, zu bewerten und zu produzieren.“
Die S&D Abgeordnete Mary HONEYBALL moderiert die Debatte, zu der die Sozialdemokratische Fraktion die folgenden Experten begrüßen kann:
Matteo Zacchetti – stellvertretender Abteilungsleiter für das MEDIA-Programm und für Medienkompetenz, Europäische Kommission
Tapio Varis – Professor für Medienpädagogik an der Fakultät für Pädagogik, Universität Tampere, und UNESCO-Lehrstuhl für globales E-Learning mit Anwendungen auf mehreren Gebieten
Katia Segers – Direktorin des Zentrums für Medien- und Kulturstudien (CEMESO) an der Freien Universität Brüssel (VUB) und Teil des Netzwerks ‚EU Kids Online‘.
Die Diskussion konzentrierte sich vor allem auf folgende Fragen: Wie können richtige Strategien zur Förderung der Medienkompetenz aussehen? Wie erschließen wir neue Finanzierungsmöglichkeiten? Welche nationalen Strategien zur Förderung und Koordinierung der Bildung für Schulkinder, Eltern und Lehrer sind bereits vorhanden? Wie kann eine europäische Koordinierung die Anstrengungen unterstützen? Welche regulatorischen Maßnahmen sind notwendig, um Medieninhalte überall verfügbar und zugänglich machen? Welche Rolle spielt Medienkompetenz bei der Förderung der Verbreitung der europäischen Kultur und des interkulturellen Dialogs? Wie vermitteln wir notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse, damit die Menschen sich und ihre Familien vor den möglichen Gefahren im Zusammenhang mit der Nutzung dieser Dienstleistungen schützen können?
Der Entwurf des Positionspapiers wird nun auf der Basis der Ergebnisse dieser Diskussionsveranstaltung nochmals überarbeitet und in den kommenden Wochen in fünf Sprachen (englisch, deutsch, französisch, italienisch und spanisch) auf der Internetseite der S&D-Fraktion veröffentlicht. Der Text steht dann natürlich auch hier zum Abruf zur Verfügung.