„Europäische Bahnindustrie stärken“

Siemens Waggonfabrik Krefeld

Martina Werner und Petra Kammerevert besuchen ICE-Fertigung im Siemens-Werk Krefeld

Alle Schienen führen nach Krefeld. Jeder Siemens-Zug, der in Deutschland gebaut wird, muss für einige Fertigungsschritte an den Niederrhein. Die für Krefeld zuständige Europaabgeordnete Petra Kammerevert und ihre Kollegin Martina Werner, industriepolitische Sprecherin der SPD-EU-Parlamentarier, besuchten am Freitag das Siemens-Bahnwerk mit über 2.000 Beschäftigten. "Der Standort Krefeld ist einer der wichtigsten Kompetenzzentren der deutschen Bahnindustrie. Das soll auch so bleiben, denn die innovativen und fortschrittlichen Züge aus Uerdingen sind ein wichtiges Aushängeschild für die Marke Made in Germany“, unterstreicht Petra Kammerevert.

Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Branche hat der Industrieausschuss im Europaparlament im letzten Jahr beschlossen, eine Resolution zur Situation der europäischen Bahnindustrie zu erarbeiten. Martina Werner wurde zur Berichterstatterin ernannt. "Die Schiene ist der umweltfreundlichste und energieeffizienteste Transportweg. Sie ist Grundlage unserer Wirtschaft und der persönlichen Mobilität. Nicht zuletzt beschäftigt die Bahnindustrie 400.000 Menschen europaweit – viele davon in Deutschland. Das sollte Ansporn genug sein, auf allen politischen Ebenen rasch über die bestmögliche Unterstützung nachzudenken", erläutert die SPD-Politikerin.

„Für die europäische Bahnindustrie wird die Luft zunehmend dünn, denn die Branche steht mächtig unter Druck vor allem durch die Konkurrenz aus Asien. Beherrschten noch im Jahr 2006 Siemens, Alstom und Bombardier den überwiegenden Teil des Weltmarktes, hat sich das binnen neun Jahren fundamental gewandelt, so dass nun ein chinesischer Staatskonzern die Führungsrolle auf dem Weltmarkt übernommen hat. Infolge dessen bleiben viele Märkte in Drittstaaten für die europäische Bahnindustrie weitgehend verschlossen, während insbesondere asiatische Wettbewerber teils mit Dumpingpreisen auch verstärkt nach Europa drängen“, führen Martina Werner und Petra Kammerevert an.

"Der Besuch im Siemens-Werk war für uns sehr wichtig. Vor Ort lässt sich besser erfahren, wo der Schuh drückt. Uns ist bewusst, dass die unbürokratische Forschungsförderung, ein besserer Zugang zu den Märkten in Drittstaaten und die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zentrum einer EU-Bahnindustriestrategie stehen müssen", heben Martina Werner und Petra Kammerevert nach dem Gespräch mit den Siemens-Vertretern und den Vertretern des Betriebsrats hervor.

Die Resolution wird Anfang April im Industrieausschuss des EU-Parlaments behandelt und im Anschluss im Plenum abgestimmt.