Um den jungen Generationen erklären zu können, wie das Heute entstanden ist und ihnen das Rüstzeug für die Gestaltung des Morgen an die Hand zu geben, müssen wir an das Gestern erinnern.
Ohne Kenntnisse über die grausamen Weltkriege, die Tod, Elend und Zerstörung gebracht haben, oder über die Teilung Europas durch den Eisernen Vorhang; ohne das Verständnis über die Gemeinsamkeiten zwischen den europäischen Völkern, die wir in der Kultur wiederfinden, ist es unmöglich den Sinn und die Bedeutung unserer Staatengemeinschaft zu verstehen.
Es gilt aber nicht, nur die Bedeutung des Erinnerns immer wieder hervorzuheben. Erinnern ist nur dann möglich, wenn wir unser Kulturerbe schützen, Gedenkstätten fördern, wenn es Ausstellungen gibt, die ein Erinnern zulassen und wir guten Geschichts-, Politik-, Kunst- und Musikunterreicht an unseren Schulen anbieten.
Erinnern kann ohne die nötigen Anstrengungen in der Kultur- und Bildungspolitik nicht funktionieren.
Es ist daher inakzeptabel, dass die designierte Kommissionspräsidentin die Begriffe Kultur und Bildung in keinem der Titel der zukünftigen Kommissare erwähnt – zum ersten Mal seit 20 Jahren. Dies muss dringend geändert werden.
Denn ich hoffe sehr, dass dies nicht als Zeichen dafür zu verstehen ist, dass die neue Kommission diesen Politikbereichen noch weniger Beachtung schenken wird. Lassen Sie Kultur und Bildung nicht in Vergessenheit geraten, denn ohne sie ist ein Erinnern nicht möglich.