Redebeitrag im Plenum zum kulturellen Wiederaufbau Europas

Bild: European Union

Es waren schöne Bilder als in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni in vielen deutschen Städten über 8000 Bauwerke, Veranstaltungszentren und Spielstätten rot angestrahlt wurden. Der Grund für die Ausrichtung der „Night of Light“ ist hingegen mehr als unschön.

Innerhalb kürzester Zeit haben die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Kultur- und Veranstaltungsbranche an den Abgrund gedrängt.

Es wäre aber vielleicht notwendig gewesen, auch das Berlayment-Gebäude in „Alarmstufe Rot“ zu versetzen. Denn bei der Kommission scheint die Schwere der Lage einfach nicht ankommen zu wollen.

Weder im Wiederaufbaufonds noch im nächsten mehrjährigen Finanzrahmen der EU finden die Kultur- und Kreativsektoren wirklich Berücksichtigung. Neben warmen Worten kommt von Kommissionspräsidentin von der Leyen nichts. Sie will gar das europäische Kulturförderprogramm kürzen. Ich halte das für einen Skandal!

Was die Kulturschaffenden und Kreativen benötigen sind finanzielle Hilfen. Ohne Hilfe stehen viele Unternehmen und Organisationen der Kultur- und Kreativsektoren vor dem Aus.

Angemessen wäre es daher, mindestens 2 Prozent des Wiederaufbaufonds als europäischen Rettungsschirm für die Kultur bereitzustellen.

Und in Bezug auf „Kreatives Europa“ dürfen wir im Parlament nicht klein beigeben und müssen an unserer Forderung nach einer Verdopplung des Budgets festhalten.

Reparieren wir nicht nur den entstandenen Schaden, sondern schaffen wir etwas Neues.